Vernissage
Freitag, 12. Oktober 2012, 19–22 Uhr
Ein Wasserglas steht auf einem Subwoofer, an der Oberfläche des Wassers ist kreisrunder Wellengang erkennbar, ohne offensichtlichen Anlass.
Ein leises, bewegtes Bild, ein unerwarteter, leichter Hauch, eine Inspiration in einem wankenden Moment.
Bureau Collective (Ruedi Zürcher, Ollie Schaich, Larissa Kasper, Rosario Florio, Samuel Bänziger, Olivier Hug, Dominic Rechsteiner) nimmt das Thema der Inspiration zum Anlass die Schnittstelle zwischen Grafik Design und künstlerischer Arbeit unter die Lupe zu nehmen.
Sie gehen nochmal Schritte zurück, bishin zu dem Moment der Inspiration, der schon mal Ausgangspunkt für die Gestaltung eines angewandten Produkts war. Und von dort aus, der Frage nach, welcher gestalterische Prozess sich entwickelt, wenn vorgegebene, funktionale Maßgaben nicht gültig sind.
Ein ausgehöhlter Subwoofer steht in der Mitte des Raumes. Keine tiefen Bassfrequenzen tönen heraus, aber Wind weht, lautlos, doch für jeden durch den eigenen Körper spürbar. Der Subwoofer ist mit einem Plattenspieler verbunden, auf dem sich eine Schallplatte im Endlosloop dreht. Die Musik erscheint auf großformatigen Plakaten auf der gegenüberliegenden Wand.
Jeder der sieben Gestalter von Bureau Collective entwickelte ein Plakat, auf dem ein Songtext, Bruchstücke daraus oder zeichenhaft, eine Folge von Bassfrequenzen, zu lesen sind. Das Papier ist in starren Wellen an der Wand fixiert. Es entsteht Rhythmus und Melodie aus dreidimensionalen Papierwellen und Typografie, ein visueller Soundtrack.
Die gegenüberliegende Wand ist gänzlich mit Akustikschaumstoff bedeckt, Störschall wird reduziert und die Akustik im Raum verbessert sich erheblich. Erstaunlich, ausgehend von den Schallwellen in den tiefen Bassfrequenzen, die durch Mark und Bein gehen, hört man nichts im Ausstellungsraum, der Wind weht aus der Box und streift um die Betrachter. Einige Musikstücke kennt man vielleicht, hat die Melodie und den Rhythmus schnell im Kopf. Jetzt kommen sie ganz still und leise daher. Da fehlt doch etwas? Oder gerade nicht?
Leise inspiriert verlässt der Betrachter den Ausstellungsraum.
Zur Ausstellungseröffnung ist Bureau Collective anwesend und die Band Flieder wird Live spielen. Es erscheint außerdem ein Katalog.
»Singing seven bridges builds circles in the water«
Opening
Friday the 12th of October 2012 from 9 pm.
A glass of water stands on a subwoofer. Concentric waves are visible on the surface of the water, with no apparent cause.
A quiet, moving image; an unexpected, slight touch; an inspiration in a quivering moment.
Bureau Collective (Ruedi Zürcher, Ollie Schaich, Larissa Kasper, Rosario Florio, Samuel Bänziger, Olivier Hug, Dominic Rechsteiner) takes the theme of inspiration as an opportunity to place the interface between graphic design and artistic work under the microscope – going back a few steps to the moment of inspiration that has already been a point of departure for the design of an applied product, and from there examining what creative process develops in the absence of prescribed, functional requirements.
A hollowed-out subwoofer stands in the middle of the room. No audible deep bass is emitted, but a wind blows, silent yet noticeable to all within their own bodies. The subwoofer is connected to a record player, where a record spins in an endless loop. The music appears on large posters on the opposite wall.
Each of the seven designers from Bureau Collective created a poster that represents a song: via lyrical fragments, or symbolically, a sequence of bass frequencies. The paper is fixed to the wall in static waves, creating rhythm and melody via three-dimensional waves of paper and typography, a visual soundtrack.
The opposite wall is covered entirely in sound-proofing foam, reducing background noise and improving the room’s acoustics. To the viewer’s surprise, though the soundwaves and bass go to the bone, the exhibition space is filled with silence. Wind blows from the speaker and touches the viewer. Some songs one might know, the melody and rhythm recalled instantly. Now they appear silently. Is something missing?
Or perhaps not?
Quietly inspired, the viewer leaves the exhibition space.
Bureau Collective will be present and the Swiss band Flieder will perform live during the opening.
A catalogue will accompany the exhibition.